Seinen Ursprung hat diese Plot-Methode bei
Dan Wells, einem amerikanischen Horror- und Science Fiction Autor. Zusammen mit den AutorInnen Mary Robinette Kowal, Brandon Sanderson und Howard Tayler betreibt er den englischsprachigen Podcast
Writing Excuses.
Aber das nur am Rande. Was hat es mit dem Sieben-Punkte-System auf sich?
In der letzten Woche habe ich euch die Heldenreise in 12 Schritten vorgestellt. Das Sieben-Punkte-System ist ein Plotmuster in - wer hätte es für möglich gehalten - sieben Schritten.
1. Der Anfang:
Die Geschichte beginnt, wir lernen den/die Helden/in kennen in seiner/ihrer normalen Umgebung, noch ist nichts weltbewegendes geschehen.
Wichtig ist hierbei, dass der Anfang das Gegenteil der Auflösung des Hauptkonflikts darstellt! Sprich: Wenn ihr einen Krimi schreibt, dann ist die Auflösung des Hauptkonflikts unter Umständen die Lösung des Falls, der am Anfang erst entsteht bzw. entstanden ist. Gleichzeitig muss sich der/die HeldIn ändern, er/sie ist am Ende ein anderer Mensch, hat etwas dazugelernt. Genauer betrachtet heißt das, das Ende legt den Anfang der Geschichte fest. Wir beginnen sozusagen damit, dass wir das Pferd von hinten aufzäumen und so ganz genau wissen, wo wir landen wollen.
2. Die erste Wendung:
Der Konflikt wird vorgestellt, die Welt des/der Helden/in verändert sich und das Abenteuer beginnt - mehr oder weniger freiwillig.
3. Der erste Kniff:
Etwas läuft völlig aus dem Ruder und zwingt den/die Held/in zu handeln, er/sie kann nicht mehr zurück.
4. Die Mitte:
Der/Die HeldIn geht aus der Reaktion in die Aktion über. Bisher hat der/die HeldIn nur auf seine Umwelt und die auftretenden Probleme reagiert, auf welche Weise auch immer (er/sie kann auch einfach nur in Tränen ausbrechen, sich selbst bemitleiden usw.), jetzt ergreift er/sie endlich Eigeninitiative und handelt bewusst.
5. Der zweite Kniff:
Der/Die HeldIn hat sich in eine schier aussichtslose Situation manövriert, der Druck auf ihn/sie erhöht sich gewaltig.
6. Die zweite Wendung:
Man wagt es kaum zu glauben, aber im letzten Moment findet der/die HeldIn das entscheidende Puzzlestück, die Lösung für sein/ihr Problem.
7. Das Ende:
Der Hauptkonflikt wird gelöst, der/die HeldIn hat sich verändert, ist sozusagen an dem Konflikt gereift. Das kann positiv sein, aber auch eine negative Verwandlung ist durchaus möglich und legitim, je nachdem, was ihr schreibt.
Ich für meine Begriffe verwende gerne dieses System, weil es sich für mich schlüssiger anfühlt als die Heldenreise. Aber ich werde euch auf jeden Fall nächste Woche noch eine weitere Methode vorstellen, bevor ich euch anhand eines Beispiels die unterschiedlichen Methoden in der Praxis zeige.
Falls ihr Fragen habt, schreibt mir doch gerne eine Nachricht. Bis nächste Woche und bleibt gesund!